Rückblick: Weltrekord für SdH

Lars Hoffmann ist Wings for Life und seit 2012 auch Stunde des Herzens Botschafter. Für Stunde des Herzens bzw. für die kleine Karina hat er einen Weltrekord aufgestellt. Sein Projekt „1000 Momente“ führte ihn von Berlin bis nach München. Er knackte mit 700 am Stück und mit seinem Handbike gefahrenen Kilometern den Weltrekord und stellte so gleichzeitig sicher, dass Karina ihre Delfintherapie bekommt.

Für seine Liebe, Menschlichkeit und die großartige, sportliche Leistung hat er von Stunde des Herzens den Menschlichkeitsaward erhalten. www.hoffmannlars.de

Mehr Fotos in der Galerie.

Bericht MDR vom 26.8.2012 – hier.


Rückblick aus der Sicht von Lars

Hallo,
1000 Momente in meinem Leben, das war die Idee, die hinter meinem Projekt stand. Fast auf den Tag genau, 8 Jahre nach meinem Unfall, war Start in Hamburg und es waren unbeschreibliche Momente, die ich während dieser Tage erleben durfte.
Nach der Abfahrt auf der Reeperbahn gegen 8 Uhr und der kleinen Stadtrundfahrt durch Hamburg, ging es direkt auf die B5 Richtung Berlin. Das Wetter war an diesem Tag perfekt. Wir kamen super vorwärts und konnten mit einem Schnitt von  20 km/h in Berlin einfahren.  Auf der„ Strasse des 17.Juni”, vorbei an der Siegessäule, ging es zum  Brandenburger Tor. Nach einer Gesamtfahrzeit von 15 Std. und  knapp 300 km. Am Brandenburger Tor erwarteten mich neben, vielen Schaulustigen, meine Familie und das Team 2, welches von da an die Begleitung übernahm.

Die erste Nacht Richtung Leipzig war dann schon härter als ich gedacht hätte. Temperaturen um die 8 Grad, die Müdigkeit und die schon beginnenden muskulären Ermüdungserscheinungen taten ihr übriges dazu. Zum Glück hatte ich, wie auch schon Richtung Berlin, einen Flügelmann (Lars Uhlemann) an meiner Seite und wir konnten uns gegenseitig motivieren. So erreichten wir, mit rund 4 Std. Verspätung, das nächste Etappenziel Leipzig. Nach einer ausführlichen und dringend notwendigen Massagepause, ging es bei hochsommerlichen Temperaturen um gefühlte 35 Grad, weiter Richtung Gera. Mein Freund Errol Marklein hatte jetzt die Rolle des Flügelmannes übernommen und mich zu Höchstleitung (wenn man nach 29 Std. noch davon sprechen kann)  angespornt.  Gegen Abend erreichten wir Gera, welches für seinen berüchtigten Krankenhausberg bekannt ist. Aber getreu dem Spruch „ Schmerz, ist Schwäche die deinen Körper verlässt”, welcher am Teamfahrzeug immer für mich zu lesen war, besiegten wir auch diesen „Hügel”. Wir hatten die 500 km Marke schon weit hinter uns gelassen und nach einer kurzen Stärkung, ging es weiter Richtung Hof. Dann kam das, was ich im Vorfeld schon geahnt hatte.

Die zweite Nacht machte  es mir schwerer, als ich mir es in meinen kühnsten Träumen ausgemalt hatte. Berge mit Steigungen von teilweise  13 – 14 %, Schmerzen in den Muskeln, Müdigkeit, Dunkelheit, Kälte und die Frage „ …warum mache ich das hier, könnte schön im Bett liegen und schlafen…”. Gegen 4.30 war es dann in der Nähe von Münchberg/ Bayern soweit. Der Weltrekord über die längste nonstopp Fahrt wurde nach einer Gesamtfahrzeit von knapp 45 Std. und 661 km ohne Schlaf erreicht. Wir hatten bis dahin eine Höhendifferenz von fast  4000 m erreicht und die Kurbel rund 100 000 mal gedreht. Bei einem Teammeeting im MC Donald entschieden wir gemeinsam, noch bis Kilometer 700 weiterzufahren. Aufgrund der vorhergesagten 38 Grad im Schatten, welche schon gesundheitlich bedenklich gewesen wären, sowie des Zeitverzuges, beendeten wir die Fahrt in Creußen in der Nähe von Bayreuth. Ich wollte gern gegen 16.00 Uhr in München sein und dort die kleine Karina mit ihrer Familie sowie die Freunde des Vereins „ Stunde des Herzens ” treffen. Die Begegnung war sehr emotional und mir wurde von dem Verein ihre höchste Auszeichung,  der „ Menschlichkeits-Aword”, übergeben. Was das Spendenkonto für Karinas Delphintherapie anbetrifft, ist dies schon gut gefüllt. Ich bin guter Hoffnung, dass wir es schaffen werden, sie und ihre Familie bald zu den Delphinen schicken zu können.

Ich habe mir als Sportler sicherlich ein sehr hoch gestecktes Ziel vorgenommen und es beim ersten Mal nicht ganz erreicht. Aber es war ein Versuch und ist Ansporn zugleich, weiter zu machen und fest an seine Ziele zu glauben. Und ich sage mir, die Ziele die hinter dem Projekt „ 1000 Momente ” standen sind voll erfüllt . Wir haben eine tolle Aufmerksamkeit für unseren Sport, welcher als paralympische Disziplin bald im TV zu sehen ist, erreicht. Wir können einem kleinem Mädchen mit ihrer Familie einen Herzenswunsch erfüllen. Wir haben hoffentlich vielen Menschen Mut gemacht, auch wenn es manchmal noch so schwer im Leben erscheint, niemals aufzugeben. Wir haben zusammen im Team einen Weltrekord geholt und das sind Gründe genug, zufrieden und gesund nach Hause zu kommen.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten, Unterstützern, Partnern, Sponsoren und Leuten die mir die ganzen 3 Tage die Daumen gedrückt haben ganz herzlich bedanken.
Ganz besonders bei Barbara, Tim (als Kommunikationsoffizier), Sophie, Thomas, Alex, Jörg, Jan, Andreas,Errol, Andreas (Kamera13), Jürgen, Oliver, Lars, Jörg(SZ), Ilse und Patrik (Foto), Eugen (Fotos), Steffen, Manja (Physio), Jens, dem Team vom Lausitzring, Bernhard Karl (Audi), Sopur (Bike), KINI (Sportswear), Red Bull Deutschland, Thomas Apel (Sporthochschule Köln), Molkerei Haininchen/ Freiberg (Ehrmann Produkte), Uvex, Novotel Messe München, Rehability Dresden, Thomas Köhler (BG), Fahrzeugbau Hempelt, Schwalbe (Reifen), Jochen (Mister Button) .

 

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